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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 26

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Das Zeitalter des Emporkommens Preußens. 1648 —1780. deutschland einen großen Erfolg zu erringen. Hier hatten sich die Franzosen mit den Bayern bereinigt; aber ihr Einfall nach Tirol wurde durch eine Volkserhebung bereitelt; und 1704 wurden sie von Prinz Eugen itrtb Marlborough bei Höchstädt und Blindheim (engl. Blenheim) besiegt und Bayern von den Kaiserlichen besetzt. Italien/ Während 1705 die Verbündeten keine Fortschritte machten, gelang es 1706. ihnen 1706 sowohl Italien als die Niederlande zu erobern. Eugen trug den großen Sieg von Stur srtimbon. wohin er dem belagerten Herzog von Saboyen durch einen kühnen Marsch zu Hilfe gekommen war und wo sich die von Leopold von Dessau geführten Brandenburger ebenso auszeichneten wie schon bei Höchstädt. Die Folge der Schlacht war, daß die Feinde Mai-Erobemng land und im nächsten Jahre auch Neapel räumten. Indessen siegte Marl-^1706^'öorough bei Ramiiii.es, nahm eine ganze Reihe von Festungen und brachte so die Niederlande in seine Gewalt. 1707 stockten die kriegerischen Unternehmungen wiederum, da damals Karl Xii. bort Schweden in Behauung Sachsen stand und man sein Eingreifen in den Krieg befürchtete. Nachdem Niederlande, sich öfter 1708 die beiden Feldherren der Verbündeten in den Niederlanden 1708.bereinigt hatten, wurden die Franzosen 1708 bei Oudenarde und 1709 ' in der mörderischen Schlacht bei Malplaquet geschlagen. Bereits hatten die Verbündeten die Grenzen Frankreichs überschritten. ^Äernii“ Dagegen gelang es ihnen nicht, Philipp V. Spanien zu entreißen. Spaniens. Zwar hatte Karl, als König von Spanien Karl Iii., der mit englischer Hilfe in Katalonien gelandet war, in dieser Landschaft Anerkennung gefunden; zweimal wurde Philipp aus seiner Hauptstadt bertrieben, das 1710. zweite Mal von Karl selbst, der in Madrid einzog; aber beide Male mußte diese Stadt wieder geräumt werden, und Karl behauptete sich nur in Barcelona, während zugleich die Engländer das von ihnen eroberte Gibraltar und die Insel Menorca festhielten. Handlungen' Immerhin waren Ludwigs Xiv. Hilfsquellen so böllig erschöpft, daß er sich nicht nur erbot, auf das spanische Erbe zu bergichten, sondern sogar Hilfsgelder zur Vertreibung seines Enkels zu zahlen. Die Forderung dagegen, seine eignen Truppen gegen ihn marschieren zu lassen, lehnte er ab. Da trat plötzlich ein Umschwung ein. Einerseits wurde in England das R^runys.regiment der Whigs und ihres Verbündeten Marlborough gestürzt und Eng^d dieser und seine Gemahlin ihrer Sinter entsetzt; ein Torykabinet unter St. John (nachher Lord Bolingbroke) kam ans Ruder, das dem Frieden Joschhsi ^neigte. Andrerseits starb plötzlich Joseph L, ohne Söhne zu hinterlassen, und die Habsburgischen Lande fielen an seinen Bruder Karl, der als

2. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 90

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
90 Das Zeitalter der Zerstörung des alten Reichs "und der Entstehung des neuen deutschen Kaisertums. ojl n ^fterre^' das damals wieder Bayern zu erwerben hoffte, war von der zweiten Teilung ausgeschlossen gewesen. Als sich die Polen unter 1794.Kosciuszko erhoben, besiegte sie der Feldmarschall Suworow und er-®ritte stürmtepraga, die Vorstadt von Warschau. Darauf erfolgte die dritte 1795? Teilung Polens: Preußen erhielt Warschau und Neuostpreußen, Österreich Westgalizien, alles übrige Rußland. Kaä Stiege § 75. Die Fortsetzung des ersten Koalitionskrieges. Im Jahre 1796 1796. trug auf dem süddeutschen Kriegsschauplätze der Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz Ii., bei Amberg und bei Würzvurg Siege über Jourdan davon und zwang dadurch Moreau, der bis nach Bayern vorgedrungen war, zum eiligen Rückzug über den Schwarzwald. Indessen aber errang in Italien der General Bonaparte glänzende Erfolge, die den Krieg entschieden. Napoleon^ Napoleone Buonaparte wurde am 15.August 1769 zu Ajaccio 1769. auf Korsika geboren?) Sein Vater war Advokat; der Sohn ähnelte mehr seiner Mutter Lätitia, einer lebhaften, energischen, ihr Hauswesen beherrschenden Frau. Er wurde zum Offizier bestimmt und auf den Kriegsschulen zu Brienne und Paris erzogen, wo er mit Vorliebe mathematische Studien trieb und bei seinem trotzigen und verschlossenen Wesen eine einsame Jugend verlebte. Dann wurde er Offizier, blieb aber begeistert für das Ideal der Befreiung seiner Geburtsinsel von der französischen Herrschaft; daneben erfüllten ihn die Gedanken Rousseaus und der Revolution. Als er sich 1793 an die Männer des Konvents anschloß, wurde er von der korsischen Nationalpartei geächtet; seitdem hatte er keine Heimat. 1793 entschied er die Einnahme von Toulon und wurde zum General ernannt. Er gehörte damals zu den Parteigängern Robespierres; nach dessen Sturze war er eine Zeitlang in Haft, wurde aber wieder entlassen. Dadurch, daß er im Oktober 1795 den Aufstand in Paris niederschlug, verpflichtete er sich das Direktorium zum größten Dank und erhielt nunmehr das Kommando der italienischen Armee. Vor der Abreise heiratete er Josephine, die auf Martinique geborene Witwe des durch die Guillotine hingerichteten Generals Beauharnais, von dem sie zwei Kinder hatte, Eugen und Hortense. Als Feldherr, wie nachher als Staatsmann und Regent war er eine außerordentliche Persönlichkeit; ein Mann von 1) Korsika, bisher Besitz der Genuesen, war seit Jahrzehnten gegen diese im Aufstand. Genua trat daher 1768 die Insel gegen Geld an Frankreich ab, das sie im Frühjahr 1769 unterwarf.

3. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 102

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 Das Zeitalter d. Zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. bereinigte Napoleon mit Braunschweig und Kurhessen und bediel) sie als ein Königreich Westfalen an seinen jüngsten Bruder Jerürne; die polnischen Landesteile gab er als Herzogtum Warschau an Friedrich August von Sachsen, der für sein Stammland schon borher den Königstitel erhalten und sich an den Rheinbund angeschlossen hatte. Danzig wurde zur freien Stadt erklärt und empfing eine französische Besatzung. Besonders schwer lastete auf dem zertrümmerten und bemrmten Preußen die schwere Kuejjsstener, bis zu deren Bezahlung das französische Heer 1808. im Lande bleiben sollte; erst im Sommer 1808, als es in Spanien nötig war, marschierte es ab, nachdem Preußen die Verpflichtung übernommen hatte, ein Heer von nicht mehr als 42 000 Mann zu unterhalten und die drei Oderfestungen bis zur Bezahlung der Kriegskosten an Frankreich zu überlassen. Diese wurden noch immer auf 140 Mill. Frks. berechnet; im ganzen hat Napoleon binnen zwei Jahren mehr als 1 Milliarde Frks. aus Preußen gezogen. Napoleons Weltherrschaft. Festtand- § 84. Die Festlandsperre. England stand jetzt allein gegen Napoleon unter den Waffen, der ihm weder durch die ägyptische Expedition hatte schaden können noch — seit Trafalgar — an einen Landungsbersuch denken durfte. Jetzt suchte er seinen Handel zu bernichten, indem er durch ein im Nobember 1806 zu Berlin erlassenes Edikt England in Blokade-zustand erklärte und alle englischen Waren mit Beschlag zu belegen, alle fsäe Engländer zu berhaften befahl. Immer offenkundiger strebte er in seinem mit jedem Erfolg wachsenden Ehrgeiz als „Nachfolger Karls des Großen" nach der Begründung einer Weltherrschaft, die, wenn sie erreicht worden wäre, jede nationale Sonderentwickelung unterdrückt hätte. Bei- § 85. Der spanische Krieg. Im Herbst 1807 ließ Napoleon in Por* 9$3“is9 tugal, das bisher an der Festlandsperre nicht teilgenommen hatte, Trup-Pen einrücken und erklärte das Haus Braganza für abgesetzt; die königliche Familie ging nach Brasilien. Ver- Ebenso gewaltsam berfuhr er gegen Spanien, obwohl dieser Staat 9 Spaniens9 feit Jahren treu zu Frankreich gehalten hatte. Als in der spanischen 1 Königsfamilie Zwistigkeiten ausbrachen und gegen den unfähigen, von seiner Frau und deren Günstling, dem Minister und „Friedensfürsten" Godoy, beherrschten Karl Iv. sein Sohn Fe^inand (Vii.) durch einen Volksaufstand erhoben wurde, benutzte er die Gelegenheit, um Vater und Sohn nachbayonnezu berufen und zur Thronentsagung zu nötigen;

4. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 119

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Wiener Kongreß. 119 war?) Die Halbinsel stand seitdem unter dem Einfluß Österreichs, das allen nationalen Bestrebungen mit Härte entgegentrat. Holland wurde mit Belgien zu einem Königreich der Vereinig- ^dernde. ten Niederlande verbunden, das die Oranier erhielten, das aber an innerer Zwietracht krankte und bald auseinander gerissen werden sollte. Schweden wurde mit dem den Dänen abgenommenen Norwegen Skandma-durch Personalunion vereinigt; Schwedisch-Vorpommern fiel an Preußen. Die Schweiz wurde für neutral erklärt. § 97. Die deutsche Bundesverfassung. Die Bestrebungen, Deutschland eine straffere staatliche Einheit zu geben, womöglich das Kaisertum wiederherzustellen und die souveräne Gewalt der Fürsten einzuschränken, Bestrebungen, die besonders der in Wien anwesende Freiherr vom Stein vertrat, wurden von einer starken Strömung im deutschen Volke getragen. Sie scheiterten an der Unmöglichkeit/das neuerstandene, jugendkräftige Preußen einem österreichischen Kaiser unterzuordnen, an der Abneigung Österreichs, welches der Gründung des deutschen Einheitsstaates nicht die eigene Staatseinheit opfern wollte, endlich an dem Widerwillen der Mittelstaaten gegen jede Beschränkung ihrer Souveränität. So war das Ergebnis der Beratungen über die politische Neugestaltung Deutschlands sehr dürftig. Die deutschen Staaten, damals 39, vereinigten sich zu einem deutschen Bunde. Preußen trat Ihm ohne die Provinzen Ost- undmjqe|-ed Westpreußen und Posen, Österreich ohne die polnischen, ungarischen und italienischen Landesteile bei; der König von England gehörte ihm als König von Hannover, der König von Dänemark als Herzog von Holstein, der König der Niederlande als Großherzog von Luxemburg an. Der Bundestag, eine Vertretung der Regierungen, nicht zugleich der Völker, tagte in Frankfurt; er hat sich im Laufe seiner Geschichte immer unfähig erwiesen, die nationalen Interessen Deutschlands wahrzunehmen. Politisch fehlte es dem Bunde an Einheitlichkeit und einer starken Exe- ^sen^des kutivgewalt; das Heereswesen des Bundes blieb trotz Preußens Bemühungen immer im argen; für die wirtschaftliche Einigung Deutschlands hat der Bund nichts geleistet; ein oberstes Bundesgericht trat nicht ins Leben; dem Verlangen nach Schaffung von Volksvertretungen endlich kam man nur dadurch entgegen, daß der Artikel 13 der Bundesakte in allgemeiner Form landständische Verfassungen verhieß. 1) Bei einem Versuch, sein verlorenes Reich wiederzuerlangen wurde er gefangen und erschossen.

5. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 135

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Folgen der Julirevolution in Belgien, Polen, Italien und Deutschlands 135 schwemmte seitdem die Nachbarländer, immer bereit, an Verschwörungen und Aufständen teilzunehmen. Auch in einigen italienischen Staaten, Parma, Modena und dem Kirchenstaat, kam es zu aufrührerischen Bewegungen, die indessen durch österreichische Truppen niedergeschlagen wurden. Die Seele der nationalen und zugleich republikanischen Bestrebungen in Italien wurde der Verschwörer Giuseppe Mazzini, der, als Flüchtling in der Schweiz lebend, auch auf die Flüchtlinge aus anderen Staaten, die sich dort sammelten, einen bedeutenden Einfluß ausübte. § 109. Die Folgen der Julirevolution in Deutschland. Unter dem Eindruck der Julirevolution entstanden auch in Deutschland Volks- beut^Ianb' bewegungen, deren Ergebnis zunächst war, daß mehrere norddeutsche Mittel- und Kleinstaaten Verfassungen erhielten: so Sachsen, Hannover, Kurhessen. In Braunschweig entstand sogar eine Revolution, durch welche der zügellose junge Herzog Karl, der Sohn des bei Quatrebras gefallenen Friedrich Wilhelm, gestürzt und sein Bruder Wilhelm erhoben wurde?) In Süddeutschland nahm die liberale Opposition einen neuen ^schld. Aufschwung, was sich in heftigen parlamentarischen Kämpfen äußerte. Selbst französische Sympathien wurden wach; republikanische Bestrebungen erstarkten. Als die letzteren 1832 auf dem .Nambacher ftest Citt der Pfalz) einen starken Ausdruck fanden, als 1833 irregeleitete Studenten den „Frankfu^teeutjch", einen Sturm auf die Hauptwache zu Frankfurt orttmairrt unternahmen, folgten neue Bundesbeschlüsse, politische Untersuchungen und Verurteilungen.2) In dieser trüben Zeit nationaler Zersplitterung war ein Lichtblick die mannhafte %at von sieben.gö11in&er.pjofessoren;3) als der%”n9er neue König von Hannover Ernst August, um unbeschränkt über die 1837. Domänen verfügen zu können, die Verfassung aufhob und eine neue gab, 1) Karl, der „Diamantenherzog", starb in Genf. Herzog Wilhelm starb kinderlos 1884; da sein Erbe, der Herzog von Cumberland, der Sohn des letzten Königs von Hannover, sich nicht dazu hat verstehen können, endgültig auf Hannover zu verzichten, so wird Braunschweig von einem Regenten verwaltet (jetzt Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg). 2) Damals wurde Fritz Reuter, der einer Burschenschaft angehört hatte, angeklagt, an staatsgefährlichen Umtrieben teil genommen zu haben, und zum Tode verurteilt, dann zu 30 jähriger Festungshaft begnadigt; erst 1840 ist er entlassen worden. 3) Es waren die Historiker Dahlmann und Gervinus, die Germanisten Jakob und Wilhelm Grimm, der Jurist Albrecht, der Pmker, Weber, welcher mit Gauß zusammen den Telegraphen erfand, und der Orientalist Ewald.

6. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 137

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die französische Februarrevolution. die Stelle der anfänglichen Hoffnungsfreudigkeit. Auch der „vereinigte D^vereüngte Landtag", eine Versammlung sämtlicher Provinzialstände zu Berlin, 1847. das erste Parlament Preußens, zu dessen Mitgliedern auch Otto von Bismarck-Schönh'ausen als einer der hervorragendsten Redner der Minderheit gehörte, verlief ergebnislos, weil die große Mehrheit des Landtages weiter gehende Rechte verlangte, als sie der König gewähren wollte, insbesondere die Einberufung in regelmäßigen Zwischenräumen. So waren die Hoffnungen auf eine preußische Verfassung von neuem gescheitert. Indessen hatten in jener Zeit zwei Ereignisse mächtig zur Steigerung des nationalen Empfindens beigetragen. Zunächst erregte die Anmaßung des französischen Volkes, das zur Wiederherstellung Rh^enze. seines im Orient stark geschädigten „Prestiges"x) laut nach der Rhein- 184°- grenze verlangte, einen solchen Sturm der nationalen Entrüstung?) daß Louis Philipp seinen kriegslustigen Minister Thiers fallen ließ. Und nicht minder stark war die allgemeine Erregung, als König Christian Viii. ^Meswig-von Dänemark im Hinblick daraus, daß sein Sohn Friedrich kinderlos ^roge. war und das dänische Königshaus auszusterben drohte, in dem „offenen Brief" erklärte, daß Schleswig-Holstein ebenso wie Dänemark der weiblichen Erbfolge unterworfen fei, und daß er die Unverletzlichkeit des dänischen Gesamtstaates wahren werde. Nun hatte sich die schleswig-holsteinische Ritterschaft, als sie 1460 den König von Dänemark zu ihrem Herzog wählte, die Rechte der politischen Selbständigkeit und der Untrennbarkeit zusichern lassen; außerdem galt in den Herzogtümern die männliche Erbfolge, und demnach war im Falle des Aussterbens des dänishen^Mlm?Ymlses die Linie Sonderburg-Augustenburg erbberechtigt. Die schleswig-holsteinische Frage war es vornehmlich, an der sich das deutsche Nationalgefühl heranbildete?) Tie französische Februarrevolution. § 111. In Frankreich war die Gegnerschaft gegen die Regierung Louis Philipps immer stärker geworden; vor allem verlangte man 1) 1839 hatte Mehemed Ali von Ägypten den Sultan Mahmud angegriffe« und das türkische Heer, dessen Befehlshaber den Ratschlägen des im Lager anwesenden preußischen Hauptmanns v. Moltke kein Gehör schenkte, bei Nisib geschlagen. Da Mahmud damals starb, so war die Türkei in ihrem Bestände bedroht. Aber die drei Ostmächte und England traten für sie ein, und eine englisch-österreichische Flotte zwang Mehemed Alt, sich auf Ägypten zu beschränken. Dies empfanden die Franzosen, die ihn unterstützt hatten, als eine Niederlage ihrer Politik. 2) Damals wurde Beckers Rheinlied — „Sie sollen ihn nicht haben" — zum Nationallied; zugleich dichtete Schneckenburger „Die Wacht am Rhein". 3) Damals entstand das Lied: „Schleswig - Holstein meerumschlungen".

7. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 144

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
144 Das Zeitalter d. Zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. § 117. Olmütz. Indessen begann Österreich unter seinem Minister Schwarzenberg eine Politik des Angriffs?) Zunächst protestierte die österreichische legierung/gegen die Bildung der Union und berief einseitig bsntttm den Bundestag wieder nach Frankfurt, der von Preußen und der Mehr-Bundestag. her Unionsregierungen nicht beschickt wurde. Es mischte sich sodann ^in die smeswig-holsteinische Frage ein. Hier hatte Preußen auch 1849 nur wenige Monate lang Krieg geführt; damals wurde bei Eckern-förde durch zwei Strandbatterien ein dänisches Kriegsschiff in die Luft gesprengt, ein anderes zur Ergebung gezwungen. Sodann war wieder ein Waffenstillstand geschlossen worden, und diesem folgte ein Friede, in 1850. dem Preußen von der Sache der Herzogtümer zurücktrat. Bei Jdstedt siegten darauf die Dänen und gewannen dadurch Schleswig. Um auch beabsichtigt Holstein zu unterwerfen, forderten sie die Beihilfe des Bundestags; und eautton °m *n der Tat war Österreich bereit, zu diesem Zwecke Truppen nach Holstein Holstein. gu schien, wogegen Preußen Protest einlegte. y t Ein dritter Streitfall ergab sich durch die Verhältnisse Kur liessen s. 4?ter hatten der Kurfürst Friedrich Wilhelm und sein Minister Hassen-pflug, der „Hessen Haß und Fluch", durch einen Staatsstreich versucht, die Verfassung zu stürzen, waren aber dabei auf den einhelligen Widerstand der Gerichte und der auf die Verfassung vereidigten Beamten und Offiziere gestoßen. Letztere reichten fast sämtlich ihren Abschied ein. Infolgedessen ffitie ^6ab sich der Kurfürst von Kassel nach Hanau und wandte sich an den e dundes-jn Bundestag um Hilfe: und wirklich erschien ein österreichisch-bayrisches Hessen ein. Korps von Süden her in Hessen; zugleich aber rückte, da Kurhessen dem Namen nach Mitglied der Union war, ein preußisches von Norden her ein. Preußen machte nunmehr mobil, worauf insbesondere der Prinz von Nov. 1850. Preußen gedrungen hatte. Bei Bronnzell kam es bereits zu einem Vorpostengefecht. Aber angesichts der Tatsache, daß Preußen nicht mit Österreich und den Mittelstaaten allein, sondern zugleich mit Nikolaus von Rußland hätte kämpfen müssen, den der Ministerpräsident Graf Brandenburg in Warschau vergeblich für die preußischen Forderungen zu gewinnen der* Me Olmützersuchte, gab die preußische Regierung nach. Manteuffel, nach des Grafen H5unftation " , Nov. 1850. Brandenburg plötzlichem Tode Ministerpräsident, kam mit Schwarzen-berg in Olmütz zusammen: Vreuken/ver^icktete auf die Union und gab , seine Zustimmung zum Wiederzusammentritt des Bundestages sowie zur Bundesexekution in Hessen und Holstein. Seit dem Tage von Jena hatte es keine so schwere und entehrende Niederlage erlitten. 1) Das Wort „il saut avilir la Prusse et puis la demolir“ wird ihm zwar mit Unrecht zugeschrieben, kennzeichnet aber seine Politik.

8. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 147

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Kaiserreich Napoleons Iii. 147 hatte, nahe daran, am Kriege teilzunehmen, wurde aber durch die Haltung Preußens daran verhindert; es war u. a. Bismarcks Verdienst, daß sich Friedrich Wilhelm Iv. nicht in einen Krieg treiben ließ, der den preußischen Interessen fremd war. Der Krieg spielte sich, nachdem Rußland die Donaufürstentümer wie- Än^.ieg der geräumt hatte, vornehmlich auf der Krim ab. Mn französisch-englisch- 18^ßbi§ sardinisches Heer nahm nach fast einjähriger Belagerung und, nachdem mehrere Entsatzversuche siegreich abgewehrt worden waren, die von dem General Totleben verteidigte Festung Sewastopol. Indessen war Nikolaus gestorben und ihm Alexander Ii. gefolgt. Mit diesem kam der Lander n Friede zu Paris zustande: die Unverletzlichkeit des türkischen Reiches 1881. wurde gewährleistet und das Schwarze Meer für neutral erklärt, d. h. auch Friede den Uferstaaten verboten, dort eine Kriegsflotte zu halten. Die Donau- 185ti' Fürstentümer wurden unter den Schutz der Großmächte gestellt; sie wurden etwas später zu einem Einheitsstaate Rumänien vereinigt, den seit 1866 als Fürst, seit 1881 als König Karl von Hohenzollern beherrscht. Die wesentlichsten Ergebnisse des Krieges waren, daß anstatt Rußlands Frankreich die erste Macht des Festlandes wurde und daß eine starke Entfremdung zwischen Österreich und Rußland eintrat. § 120. Der italienische Krieg 1859 und die Entstehung des König-reichs Italien. Der zweite Krieg, den Napoleon führte, hatte den Zweck, S8unbm§-Österreich aus seiner beherrschenden Stellung in Italien zu verdrängen. Er stellte sich auf die Seite der nach Befreiung verlangenden italienischen Nation; mit Cavour traf er geheime Abmachungen, die darauf hinausliefen, Italien „frei bis zur Adria" zu machen, d. H. den Österreichern die Lombardei und Venetien zu entreißen, wogegen Cavour sich entschließen mußte, die Abtretung Nizzas und Savoyens an Frankreich zu versprechen. Bei Magenta und sodann in der blutigen Schlacht bei Solserino er- 1859. litten die Österreicher Niederlagen. Indessen waren in Parma, Modena, Toskana, der Romagna Volks ausstände ausgebrochen und die Regierungen gestürzt worden. Nunmehr befahl der Prinz von Preußen, der seit 1858 die Regent-schaft für Friedrich Wilhelm Iv. führte, die Mobilmachung der preußischen P^utzens. Armee, um die deutschen Provinzen Österreichs zu verteidigen; zugleich aber beanspruchte er den Oberbefehl über die am Rheine stehenden deutschen Truppen. Um dies zu verhindern, entschloß sich Kaiser Franz Joseph zum Frieden. Er kam mit Napoleon zu, Villafranca bei Verona zu-stimmen. Österreich trat die Lombardei an Napoleon ab, der sie Sar- 10*

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 154

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 Das Zeitalter d.zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. Londoner Konferenz. Alsen 28-/29. Juni. Wiener Friede. Kondo- minium. Konvention von Gastein 1865. Eine in London zusammentretende Konferenz der Großmächte verlief ergebnislos, da die Dänen die Anträge Preußens und Österreichs trotz ihrer Mäßigung ablehnten. Darauf begann der Kampf bort neuem; den Oberbefehl übernahm nunmehr Prinz Friedrich Karl. In der Nacht born 28. zum 29. Juni wurde Alsen erstürmt. Die Dänen, welche nun auch für Fünen fürchteten und die Hoffnung auf englische Hilfe aufgaben, baten jetzt um Frieden. Dieser wurde in Wien abgeschlossen: Dänemark trat die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich ab. Der Deutsche Kncg. 1866. § 127. Vorgeschichte des Krieges. Österreich und Preußen verwalteten die Herzogtümer zunächst gemeinsam in der Form des „Kondominiums". Die österreichische Regierung wäre bereit gewesen, die Annexion der Herzogtümer durch Preußen etwa gegen Abtretung der Grafschaft Glatz zuzugestehen. Da sich König Wilhelm gegen einen solchen Gedanken ablehnend herhielt, so neigte sie der Einsetzung des Erbprinzen von Augustenburg als Herzog zu; dieser befand sich in Kiel und führte eine Art von Nebenregierung. Preußen war indessen nur dann geneigt, seiner Einsetzung zuzustimmen, wenn zum Entgelt für die gebrachten Opfer die preußischen Interessen gewahrt und insbesondere berhindert würde, daß der neue Mittelstaat die Opposition gegen Preußen im Bundestage ber-stärkte. Es forderte demgemäß, daß die schleswig-holsteinischen Truppen der preußischen Kriegshoheit unterstellt würden, daß die Herzogtümer in den Zollberein und das preußische Postwesen einträten, daß Kiel in preußischen Besitz überginge u. ct., Forderungen, die sowohl der Erbprinz als die österreichische Regierung ablehnten. Die Folge war wachsende Spannung zwischen beiden Mächten, zumal Österreich die augustenburgische Agitation in den Herzogtümern offen begünstigte. Doch wurde der sofortige Ausbruch des Krieges durch den Abschluß der Konbention von Gastein berhindert. Danach übernahm Preußen die Verwaltung von Schleswig, Österreich die von Holstein; Lauenburg wurde gegen eine Geldzahlung an Preußen überlassen. Damals wurde Bismarck in den Grafenstand erhoben. Die Verwaltung von Schleswig führte nunmehr der General von Manteuffel, die von Holstein Gablenz. Aber das Einbernehmen dauerte nicht lange, da die augustenburgische Agitation von österreichischer Seite von neuern geduldet und beschützt wurde. Darauf tat Bismarck die

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 156

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Das Zeitalter d.zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. 1800*6iä Helmuth von Moltke war am 26.Oktober 1800 zu Parchim in 1891. Mecklenburg-Schwerin geboren, trat zuerst in dänische Dienste, dann aber 1822 als Leutnant in die preußische Armee. Die Jahre 1835—1839 verbrachte er in der Türkei, nahm an der Neubildung des türkischen Heeres hervorragenden Anteil und war bei der Schlacht von Nisib, die gegen seinen Rat geschlagen wurde, anwesend (s. § 110); er hat über jene Jahre in den „Briefen über Zustände und Begebenheiten in der Türkei" berichtet, die ihn ebenso als Geographen wie als Schriftsteller berühmt machten. Später verweilte er eine Zeitlang als Adjutant des Prinzen Heinrich in Rom und begleitete den Prinzen Friedrich Wilhelm an mehrere europäische Höfe. Jetzt erlebte er seine große Zeit: ein großer, ebenso umsichtiger wie entschlossener, das Größte mit dem Kleinsten kombinierender Stratege, der sich zum Heile Deutschlands des unbedingten Vertrauens seines königlichen Herrn erfreute; zugleich ein deutscher Mann, ganz erfüllt von nationalem Stolze; einer der großen Erzieher unsrer Armee, zugleich einer der klassischen Prosaschriftsteller unsrer Nation. § 128. Die Besetzung von Norddeutschland. Während die Elbarmee Sachsen besetzte, dessen Truppen unter dem Befehl des Kronprinzen Albert sich nach Böhmen zurückzogen, rückten von Holstein und Westfalen aus preußische Truppen nach Hannover, von Wetzlar aus nach Kurhessen ein; die Fürsten beider Länder hatten die Aufforderung, neutral zu bleiben, wofür ihnen ihr Besitz gewährleistet werden sollte, zurückgewiesen. Der Kurfürst von Hessen wurde in Wilhelmshöhe bei Kassel gefangen genommen. König Georg V. von Hannover zog mit seiner Armee nach Süden ab, um sich mit den Bayern zu vereinigen, traf aber bei Gotha und Eisenach auf preußische Truppen. Auf die falsche Nachricht von dem Abzug der Hannoveraner nach Norden griff General Flies mit Langensalza 9000 Mcinn den 19 000 Mann starken Feind bei Langensalza an. Er "7‘3um" wurde zwar zurückgeworfen, doch mußte zwei Tage später die hannoversche Armee, von preußischen Truppen rings umgeben, kapitulieren. Der König begab sich nach Wien. § 129. Der böhmische Feldzug. Indessen waren die erste Armee und die Elbarmee in Böhmen eingerückt. Durch die siegreichen Gefechte bei Gefechte der Podol (26. Juni) und Münch eng rätz bemächtigten sie sich der Jser-^Elbarmee." lime; in dem Gefecht bei Gitschin (29. Juni) wurde der Feind von neuem geschlagen und zog sich auf die Hauptarmee zurück, die anfänglich bei Olmütz gestanden und dann in Böhmen Aufstellung genommen hatte.
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